Das Cartell
Ein Traungayer von der Homo-Partner-Börse

„Ich möchte eine Träne von Dir sein: in deinen Augen zur Welt kommen, auf deinen Wangen leben und auf deinen Lippen sterben“: die etwas andere Partnersuche eines Cartellbruders – Der Traungau und das Schwuchtelproblem (Teil 2/11)

Die einen suchen ihren Freundeskreis im familiären Umfeld, die anderen finden diesen im Zuge ihres Studiums. Wer allerdings eine besondere Form des „Freundschaftsverhältnisses“ sucht, der bietet sich auf Homo-Partner-Börsen, wie etwa „planetromeo“, als „Traumprinz“ an. Da wird dann auch gleich Gesuchtes versprochen: „Sex ganz einfach – Suchst du deinen Traumprinzen? Oder einfach geile Kerle zum Druck ablassen? Mit unserer umfangreichen Suche findet hier jeder Topf seinen Deckel.“ Schwulen-Pornos, Homo-Bars, Escort-Service – so ein Homoforum läßt kein Thema unbeachtet.

So suchte auch ein „Marco“ mit der Kennung „dexter21“ (bzw. mit der gleichen Profilnummer 2374912: „studiosus21“) unter dem einleitend genannten Motto Anschluß an die Schwulenszene. Mit Bildern, die sich (gespiegelt) mit seinem StudiVZ-Auftritt deckten.

Daß hier nicht (nur) Freundschaften gesucht werden, weiß auch „dexter21“. „Ich bin zwar als student nicht unbedingt reich, habe es aber auch nicht notwendig geld für liebesdienste anzunehmen ...“, zwitschert er in seinem Selbstdarstellungsprofil, in dem er seinen Status mit „Gay“ bezeichnet.

Daß man hier auch tatsächlich fündig wird, zeigt ein Freundschaftseintrag des „bisexuellen“ „_erdnuss“ aus Wien-Mariahilf: „I freu mi schon auf die Trn ;P“

 

Da versteht man den (später wieder gelöschten) Facebook-Eintrag von Ende Jänner 2011 des Traungauer Cartellbruders Jan Philipp Schifko, „Bundesobmann der Aktionsgemeinschaft“, in Reaktion auf den Beitrag „Verkommt der Traungau zum Schwuchtel-Klub?“ gleich viel besser: „Es ist meiner Meinung nach verwerflich und nicht zeitgemäß, im 21. Jahrhundert die Meinung zu vertreten, dass Homosexualität negativ behaftet wäre. Es ist keine moralische Anomalie, sondern so zu akzeptieren, wie es ist. Teile der Amtskirche hängen hier wie seit 2000 Jahren leider hinterher. Ich bin stolz Mitglied einer CV-Verbindung zu sein, die im 21. Jahrhundert angekommen ist und liberal und weltoffen zu diesen Themen steht. Auf unserer Bude haben Diskriminierungen aufgrund der Ethnie, der politischen Einstellung, des Geschlechts, der Religion und der sexuellen Orientierung keine Platz! Ich wünsche meiner Verbindung mit ihren hetero- und homosexuellen Mitgliedern ein vivat, crescat, floreat ad multos annos!

 

Siehe auch:

Verkommt der Traungau zum Schwuchtel-Klub? (Teil 1/11)