Pummerin statt Muezzin:
Christentum statt Islam,
Werbelinie der FPÖ bei der letzten Wiener Landtagswahl
(Unterer Inseratenteil aufgelichtet)
© Schneeweiß-Arnoldstein, 27. September 2006
Religio und FPÖ? Wie hält es Heinz-Christian Strache mit dem Glauben? — Das wehrhafte Christentum Ewald Stadlers war keine Eintagsfliege.
Anmerkung und Verweis (6. April 2007) zur geänderten Situation:
Auszug der National-Konservativen aus der FPÖ?
Anmerkungen zur aktuellen Regierungs-Koalition und zum ideologischen Umbruch in den Parteien („Die weiße Rose“)
Nachstehende Auszüge aus einem politischen Gespräch zwischen Andreas Mölzer und dem neuen FPÖ-Obmann. (aus: „Neue Männer braucht das Land …, Heinz-Christian Strache im Gespräch mit Andreas Mölzer“, ZZ-Edition, Band 7, Wochenzeitung „Zur Zeit“, ISBN 3-900052-09-3
Einfluß des Katholizismus für Straches Lebensweg (Seite 23)
Mölzer: Wie weit hat dich das katholische Element, sofern es überhaupt spürbar war, auch für Deinen weiteren Lebensweg ideologisch und religiös beeinflußt?
Strache: Zumindest hat es mir die Prägung mit auf den Weg gegeben, daß das ein ganz wesentlicher Bestandteil Europas ist – nicht nur von der religiösen, sondern auch von der kulturellen Seite her. Wie formulierte es Goethe? „Das Christentum ist die Muttersprache Europas.“
Mölzer: Es gibt viele Menschen, die mit dem religiösen, spirituellen Teil des Christentums sehr wenig anfangen, aber in der aktuellen Debatte um die Islamisierung sehr wohl der Meinung sind, daß das Christentum eben diese kulturelle Bedeutung hat. Inwieweit bist Du ein gläubiger Mensch?
Strache: Ich bin ein gläubiger Mensch, aber nicht in dieser starren Kirchenstruktur denkend. So gesehen war diese Zeit schon prägend für mich, aber ich habe mir auch immer die Freiheit herausgenommen, meinen Glauben auch etwas freizügiger zu gestalten.
Kein Verständnis für Homo-„Ehe“ (Seite 63–64)
Mölzer: Wenn wir schon bei Partnerschaften sind: Böse Zungen behaupten, nachdem die Zahl der Eheschließungen dramatisch zurückgeht, daß in unserer Gesellschaft nur mehr katholische Priester und Homosexuelle heiraten wollen. Wie siehst du denn die Frage der Legitimierung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften?
Strache: Also dafür habe ich überhaupt kein Verständnis. Denn die Ehe hat eben diese Sonderstellung, und ist dazu da, daß hinter der Eheschließung auch die Förderung steht, daß sich hier zwei Menschen dazu entschlossen haben, einen gemeinsamen Eheweg zu beschreiten, um Leben zu schenken und damit unserer Gesellschaft Zukunft zu geben. Ich habe noch nicht gehört, daß homosexuelle Partnerschaften dazu imstande wären, Kinder in die Welt zu setzen. Alleine schon dieses Ansinnen ist ein sehr unsinniges und eigenartiges, bei dem ich kein Verständnis habe, eine Gleichstellung vorzunehmen, weil es keine Gleichstellungsmöglichkeit gibt, weil es auch keine Gleichheit gibt. (…)
Europa als christliche-abendländische Wertegemeinschaft (Seite 75–76)
Mölzer: Gut, das ist die aktuelle EU-Kritik, aber was bedeutet Europa für Dich?
Strache: In Europa existiert für mich eine christlich-abendländische Wertegemeinschaft, die auch als Bollwerk insofern zu sehen ist, daß in meiner Definition Rußland auch nach Europa gehört. Und wir sollten als Europäer auch den Mut haben, selbstständiger auf beiden Beinen zu stehen und uns von den amerikanischen Einflüssen stärker zu lösen.
Zum Heiligen Vater, Papst Benedikt XVI. (Seite 79)
Strache: Ja, wenn wir von einer Persönlichkeit Europas sprechen, dann fällt mir Joseph Ratzinger ein, unser aktueller Papst Benedikt XVI.
Mölzer: Der für das christliche Abendland steht …
Strache: Der für das christliche Abendland steht und auch schon sehr mutige Worte gefunden hat in seiner kurzen Zeit als Papst. Er gab auch gleich zu Beginn entscheidende Stellungnahmen ab, die unsere programmatische Definition der Wehrhaftigkeit unseres Kulturraums und eines wehrhaften Christentums durchaus in den Vordergrund rücken. Denn wenn wir davon reden, dann müssen wir auch festhalten, daß ich nicht von ungefähr gesagt und gemeint habe, daß wir lieber die Pummerin statt des Muezzins vom Wiener Stephansdom hören wollen. Genauso wie wir auch nicht haben wollen, daß es Minarette gibt, die in Österreich gebaut werden wie Hotels. Und da halte ich es damit, daß ich sage, solange es in islamischen Ländern ein Kirchenbauverbot gibt, solange soll es bei uns keine Genehmigung für den Bau einer Moschee mehr geben. Da müssen wir wachsam sein.
Zur Abtreibung (Seite 137–138)
Mölzer: „Wer Kinder hat, ist reich.“ Dieses Faktum, dieser Wert sollte den Menschen wieder näher gebracht werden. Wie willst Du das den Menschen vermitteln?
Strache: Diesen Satz müssen wir alle als Eltern leben, dann wird er auch von den meisten Jüngeren verstanden werden. Wem allerdings der Wunsch nach und das Verständnis für Kinder gänzlich fehlen, den können auch wir nicht überzeugen. Da gilt wohl das Goethewort „Wenn Ihr’s nicht fühlt, Ihr werdet’s nie erjagen“.
Mölzer: Schätzungen zufolge werden von 100 gezeugten Kindern nur 70 geboren, annähernd jedes dritte Kind soll abgetrieben werden. Wie stehst Du zu diesem Thema?
Strache: Das ist ein sehr schwieriges Thema. Abgesehen von der geltenden Gesetzeslage sollte man mit gezielten Maßnahmen versuchen, Abtreibungen zu verhindern. So könnte man eine Beratung der Schwangeren einführen, mit dem Ziel, es ihnen zu ermöglichen, sich für ihr Kind zu entscheiden. Allerdings darf das keine Beratung durch Institutionen sein, die selbst Abtreibungen durchführen. Darüber hinaus könnte man österreichweit die Möglichkeit zu einer anonymen Geburt mit Freigabe der Kinder zur Adoption schaffen. Außerdem – wie man Deiner Frage ja entnehmen kann – gibt es hier immer nur Schätzungen. Man braucht also endlich eine genaue Statistik über die jährliche Zahl der Abtreibungen und Forschungen über die Motive der Frauen, die sich zu einer Abtreibung entschließen. Und ganz zentral steht natürlich ausreichende materielle Unterstützung von Frauen, die an sich ihr Kind behalten wollen, sich aber in einer schwierigen Situation befinden.
Österreich und die islamische Welt (Seite 195)
Mölzer: Wie sollte denn das Verhältnis von Österreich im speziellen, von Europa im gesamten, zur islamischen Welt aussehen?
Strache: Ganz allgemein sehe ich mit der islamischen Welt die Gefahr eines „clash of civilizations“. Auf der einen Seite ist eine Fundamentalisierung des Islams zu orten, mit dem auch die Terrorgefahr in Europa steigt. Auf der anderen Seite werden im Zuge der massiven Einwanderung von Moslems europäische Länder zunehmend als Missionsgebiet der aggressiven Moslems betrachtet. Der Bau von Moscheen wird vorangetrieben, genauso islamische Schulen, Geschäfte und Institutionen. Damit wird die islamische Einwanderergesellschaft weitgehend autark von der westlichen Gesellschaft.
Besonders kurios: In der Türkei, das ja in die EU drängt, werden Christen schwer benachteiligt, der Bau von Kirchen ist verboten. Bei uns in Österreich wird der Bau von Moscheen mit Steuergeld gefördert. Da läuft vieles falsch. In London beispielsweise wird jetzt mit den Mitteln der Europäischen Union der Bau der größten Moschee der Welt gefördert.
Ganz allgemein respektiere ich die traditionell freundschaftlichen Bande zu den arabischen und islamischen Staaten, die auf dem Prinzip der Gegenseitigkeit ausgebaut werden sollen. Die arabische und islamische Welt unterhält seit Generationen freundschaftliche Beziehungen zu Österreich. Die vielfältigen Kontakte auf den Gebieten der Politik, Wirtschaft und Kultur sind ausbaufähig. Dem aggressiven Zuwanderungs-Islam in Europa allerdings, und allen Erscheinungsformen des Islamismus stehe ich mit schärfster Ablehnung gegenüber.