Das konservativ-katholische Zugpferd der Freiheitlichen gehört nicht länger der FPÖ an. Nach einem internen Richtungsstreit um die politische Auslegung – aufgezeigt an einem Waldausflug von Heinz-Christian Strache – zieht Ewald Stadler die Konsequenzen.
Nach der Linkswende der ÖVP (beginnend unter Busek) kehrten die Konservativen der ÖVP zu einem wesentlichen Teil den Rücken, wurden begeisterte Nichtwähler oder fanden eine (teilweise) Übereinstimmung mit Inhalten der FPÖ, vor allem in Fragen der Familienpolitik, des Islamismus, des Erhalts abendländischer Kultur, der (zivilen wie militärischen) Landesverteidigung, der Ablehnung des Sozialismus, der Schwuchtel- und Lesbenförderung und zum Teil wohl auch in der bejahenden Haltung zur nichtsozialistischen, romtreuen Römisch-Katholischen Kirche. Stellvertretend für diese Positionen standen Andreas Mölzer und – deutlicher – Graf John Gudenus und Ewald Stadler.
Homo-Förderung durch geplante rechtliche Gleichstellung mit der Ehe, Abtreibungswerbung, Linkskatholizismus und sozialistische Kulturpolitik sind bei der ÖVP seit der Rückkehr in den Schoß der roten Koalition wieder hoch im Kurs. Sie wird wird diese Wähler mit ihrer derzeitigen Politik kaum ansprechen können.
Ob sie beim verbleibenden freiheitlichen Angebot (außer bei EU-Wahlen) ausreichend Motivation finden werden, bei der Wahl auch politisch zu folgen, bleibt mehr als fraglich. Aber vielleicht kehrt die FPÖ ja wieder zu Ewald Stadler zurück.