Wiedergabe mit freundlicher cartellbrüderlicher Genehmigung von Dr. Albert Pethö, Baj, Herausgeber der Zeitschrift „DIE WEISSE ROSE“, zu beziehen über: „DIE WEISSE ROSE“,
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Grundlegende Blattlinie:
„vaterländisch“
Die „Academia“, die Zeitschrift des Österreichischen Cartellverbandes, veröffentlichte in ihrer jüngsten Ausgabe (3/2006, S. 29) eine im CV selbst höchst umstrittene Distanzierung von in ihren Reihen selbst gebrauchten Grußformeln. Zu dieser Distanzierung ist schon ein aktueller Diskussionbeitrag publiziert worden, der hier wiedergegeben wird.
Der Gruß ist an sich uralt, was wir auch an allgemein bekannten Formen wie „Waidmann’s Heil“ und „Petri Heil“ nachvollziehen können. „Heil“, für sich stehend, obwohl heute in den urbanen Bevölkerungsschichten im Osten Österreichs nicht mehr wirklich populär, ist doch in der Gefürsteten Grafschaft Tirol etwa nach wie vor und durchaus ohne politische Hintergedanken im Gebrauch. Wir finden Verwandtes auch im Lateinischen und Griechischen.
Ein Politiker der FPÖ beendete unlängst, dem Vernehmen nach, eine Wahlkampfveranstaltung mit den Worten „Ein Heil für die Zukunft“. Nach diversen Zurufen der sich in Empörung ergehenden Linken, die ihrerseits, völlig unbeanstandet von Justiz und Politik, einen roten Stern am Volkstheater in Wien gehißt hat, begann die Wiener Staatsanwaltschaft prompt Ermittlungen wegen brauner „Wiederbetätigung“ und beschäftigt sich nun mit Nachforschungen über möglicherweise „verschlüsselte Bedeutungen“. Zunächst sollte man meinen, daß in Zeiten steigender und allmählich außer Kontrolle geratender Kriminalität und massiver Überlastung der Gerichte die Staatsanwaltschaften Wichtigeres zu tun hätten, als Gesinnungsschnüffelei zu betreiben. Überdies bleibt festzustellen, daß man gefälligst davon auszugehen hat, was der Mann tatsächlich gesagt hat, selbst wenn man Vermutungen darüber anstellen will, was ein Freiheitlicher bei dem entsprechenden politischen Hintergrund der längst verstorbenen Parteigründer wahrscheinlich oder vielleicht hätte sagen wollen. Noch ist hierzulande bolschewistische Gedankenkontrolle verfassungsmäßig nicht vorgesehen.
Das Groteske der aus den bekannten totalitären Reflexen der Linken heraus entstandenen Diskussion erschließt sich einem in besonderer Deutlichkeit, wenn man den deutschen Sprachraum verläßt. Im Englischen haben wir „Heil“ in einem weitgespannten Bogen vor uns, von „to hail a taxi“ (ein Taxi herwinken) bis hin zu „to hail him king“ („ihn als König grüßen“) und „Hail Mary“ („Gegrüßet seist Du, Maria“). Das gesamte Katholische Couleurstudententum kennt und gebraucht die ehrwürdige Grußformel „Heil Dir“, womit wir auch die Tatsache feststellen, daß der harte, der wirkliche Kern des Österreichischen Widerstandes gegen Hitler sich schon seinerzeit eben dieser Grußformel bedient hat.
Es ist eine niederträchtige Beleidigung, von einer vaterlandslosen Linken und einer ignoranten und ungebildeten linkslastigen Politik und Justiz ständig und bei jeder an den Haaren herangezogenen Gelegenheit mit national-sozialistischem Dreck konfrontiert zu werden. Je länger der Zweite Weltkrieg vorüber ist und je irrelevanter national-sozialistische Ansätze in der Politik werden, desto penetranter wird der sogenannte „antifaschistische Widerstand“.
Siehe auch: „Grüß Gott“ — und „Heil CV“